Seit 1961


Unsere Geschichte 

Die Narretei in Mimmenhausen wurde bereits vor 125 Jahren dokumentarisch erwähnt. Laut „Seebote“ vom 21. Februar 1873 lud das Komitee der Mimmenhauser Narren zur Aufführung der „Leibziger Messe“ ein. Käufer vom ganzen deutschen Reich waren eingeladen. „Jeder ka si Waar vu der Geiß bis zum Ross, vum Hoseheber bis zum Rock …“ zur Messe bringen. Der 1. Weltkrieg, Nachkriegszeiten, Inflation und Wirtschaftskrise ließen die großen Töne der Fasnacht für lange Zeit verstummen. Aber Altnarr Anton Lehn (Stockacher Samen) rumorte mit seinen närrischen Weisheiten. Er eröffnete 1935 das erste Narrenbuch mit dem Spruch:

    • „Wer sich offen als Narr bekennt, ist der größte Narr nicht am End.“

So wurde erst Mitte der 30er-Jahre die dörfliche Fasnacht wieder richtig lebendig. Narrenbaum, Narrenwürste, Mäschgerle und Hemdglonker belebten wieder die närrischen Tage. Der 2. Weltkrieg und das daraus folgende Nachkriegselend erstickten jeden Gedanken an fasnetliches Treiben. So dauerte es bis zum Jahr 1949 bis zum ersten Nachkriegsumzug unter Narrenvater Toni Buck. Mit dem Schützenfest im Jahre 1959 endete seine Amtszeit und die Ära von Theo Duelli begann. Dieser leitete am 28. Dezember 1961 schließlich die Gründungssitzung des „Narrenverein Goldkäfer e.V.“. Damit wurde der Startschuss gegeben, die traditionsreichen Fasnetselemente und gepflegtes Brauchtum der Dorffasnacht in einem gemeinsamen Leitbild zusammenzuführen und sinngemäß weiterzuentwickeln und zu fördern.

Der Vereinsname „Goldkäfer“ leitet sich von einer uralten Ortssage ab. Nach dieser sammelt ein Mädchen in ihrer Schürze Goldkäfer, die sich beim Wiederöffnen der Schürze wundersam in Goldstücke verwandelten.

Es folgten der Eintrag in das Vereinsregister und im Jahre 1963 der Anschluss an die Narrenvereinigung Hegau – Bodensee. Für das fasnetliche Geschehen und damit für die Entwicklung des Vereins waren dies fruchtbare, kreative Impulse und der Beginn eines großartigen Aufschwungs bis in die heutige Zeit.

Am 7. Februar 1970 fand – unter der Regie von Robert Rauch – die erste Narrenschau in der buntgeschmückten Turnhalle statt. In den folgenden Jahren entwickelte sich diese Abendveranstaltung –unter der Regie von Hermann Martin- zu einer echten Glanznummer mit Ausstrahlung weit über den Ort hinaus. In zwei Aufführungen wird seither fasnetliche Feinkost zum allgemeinen Vergnügen dargeboten.

8 Jahre später gingen mit der Einweihung des Narrenbrunnens und der Eröffnung der Zunftstube –beide zentral in Mimmenhausen gelegen- gleich zwei lang gehegte Wünsche in Erfüllung. Mit der Förderung und Erhaltung dieser Einrichtungen wird auch das fasnetliche Brauchtum immer einen Platz im Herzen von Mimmenhausen einnehmen.